Datum
8. Mai 2025
Ort
Essen
Herausgeber
OGE

Pressemitteilung

„Verbindungen schaffen durch CO₂: Mit Infrastruktur zum CO₂-Management in NRW“ – OGEs Energiepolitischer Dialog Ruhr 2025 mit hochrangigen Gästen aus Politik und Wirtschaft

Mehr als 130 Gäste sind der Einladung zur zweiten Auflage des Energiepolitischen Dialogs Ruhr von OGE am 07. Mai 2025 auf der Zeche Zollverein in Essen gefolgt. Im Mittelpunkt stand eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion rund um eine privatwirtschaftlich geplante CO2-Infrastruktur, die Emittenten und Speicher bzw. Nutzer verbindet. OGE sieht sich dabei als verbindendes Element und strategischen Partner entlang der gesamten CO2-Wertschöpfungskette. Es erfordere, so der Tenor der Diskutanten, eine enge Kooperation zwischen Netzbetreibern, Industrie und politischen Entscheidungsträgern.

Zum Hintergrund: Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Industrien an Rhein und Ruhr haben sich in den vergangenen Jahren diesem Ziel angenommen und arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Produktion umzustellen. Es gibt Sektoren, in denen die Umstellung auf Klimaneutralität aufgrund der Besonderheit der Produktionsprozesse herausfordernder ist („hard to abate“). Dabei handelt es sich z. B. um Grundstoffindustrien wie die Zement- oder Kalkindustrie. In diesen Sektoren soll das Carbon Management einen Beitrag leisten, um CO2-Emissionen zu verringern. Zentrale Herausforderung dabei: Wie transportiert man das abgeschiedene CO2 zu den Speichern oder zur Weiterverwendung und welche politischen Stellschrauben müssen dafür gedreht werden? OGE möchte eine Infrastrukturlösung anbieten und ein CO2-Netz als Verbindungsstück zwischen Emittenten und Speichern bzw. Nutzern aufbauen.

 

Energiepolitischer Dialog Ruhr 2025 von OGE: Auf dem Podium diskutierten v. l. : Thorsten Hahn (CEO Holcim Germany), Malte Bornkamm (Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Dr. Steffi Ober (Leiterin Ökonomie und Forschungspolitik beim NABU), sowie Dr. Thomas Hüwener (Sprecher der Geschäftsführung bei OGE)

Energiepolitischer Dialog Ruhr 2025 von OGE: Auf dem Podium diskutierten v. l. : Thorsten Hahn (CEO Holcim Germany), Malte Bornkamm (Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie), Dr. Steffi Ober (Leiterin Ökonomie und Forschungspolitik beim NABU), sowie Dr. Thomas Hüwener (Sprecher der Geschäftsführung bei OGE)

Die Diskussionsrunde, geleitet vom Journalisten und TV-Moderator Marco Seiffert, war hochrangig besetzt. Neben Dr. Thomas Hüwener, Sprecher der Geschäftsführung von OGE, waren Malte Bornkamm, Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ebenso vertreten wie Dr. Steffi Ober, Leiterin Ökonomie und Forschungs­politik beim NABU, sowie Thorsten Hahn, CEO von Holcim Germany.

Thomas Hüwener unterstrich dabei besonders, dass wie beim Wasserstoff-Kernnetz auch für den Hochlauf des Carbon Managements externe Faktoren von Bedeutung sind: 

„Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sendet aus OGE-Sicht die richtigen Signale und könnte nun schnell die richtigen Voraussetzungen für Carbon Management mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Wir sind überzeugt, dass mit den passenden politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie attraktiven Investitionsbedingungen ein CO2-Transportnetz ermöglicht werden kann.“

 

Einigkeit bestand in der Diskussion darin, dass man nun vom Reden ins Handeln kommen müsse. Eine zügige Verabschiedung des Kohlen­dioxid-Speicherungsgesetz (KSpG)  sowie die Ratifizierung des London-Protokolls standen dabei im Fokus. Gerade Holcim betont, dass für rund 3,8 Mio. Tonnen CO2 aus der Zementproduktion eine Lösung gefunden werden müsse, um das Gas via Pipeline an einen Speicherort zu transportieren. Ein entsprechendes Pilotprojekt planen Holcim und OGE in Lägerdorf bei Brunsbüttel.

Kontroverser wurde die Aufnahme des überragenden öffentlichen Interesses am KSpG diskutiert: Während seitens des NABU befürchtet wird, dass ökologische Interessen zu kurz kommen könnten, betonte Thomas Hüwener, dass im Rahmen der vorgeschriebenen Planfest­stellungs­verfahren genau diese Belange sorgfältig diskutiert und abgewogen würden.

Der Energiepolitische Dialog Ruhr gehört zu einer Reihe politischer Veranstaltungen, die OGE im Laufe eines Jahres auf Landes-, Bundes und perspektivisch auch auf europäischer Ebene anbietet. Ein weiterer Energiepolitischer Dialog findet am 19. November 2025 in Berlin statt. OGE wird neben dem neuen Büro in der Bundeshauptstadt im Sommer auch erstmals ein eigenes Büro in Brüssel beziehen, um nah am Puls des EU-Parlaments zu sein.